Über Uns

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Ausgangssituation

Die Siedlungsgebiete der Gemeinde Neuenkirchen bestehen aus dem städtisch geprägten Siedlungsschwerpunkt Neuenkirchens, dem 6 km entfernten Ortsteil St. Arnold und der landwirtschaftlich geprägten Peripherie. Im Juni 2015 entstand im Rahmen der Dorfentwicklung für St. Arnold der Wunsch, mithilfe eines Bürgerbusses den Ortsteil St. Arnold stärker mit den Versorgungseinrichtungen im Zentrum von Neuenkirchen zu verbinden. Der Fahrbetrieb begann im Frühjahr 2017 als Linienverkehr mit 30 Haltestellen. Im Laufe der Zeit wurde jedoch die Zahl der Fahrgäste geringer und die Fahrer klagten zunehmend über Leerfahrten. Als Reaktion hierauf wurde der Fahrplan so geändert, dass die Häufigkeit der Anbindung von St. Arnold mit dem Zentrum verdoppelt wurde. Außerdem wurden in Neuenkirchen 4 zusätzliche Haltestellen eingerichtet. Aber auch diese Maßnahme brachte keine Besserung. Eine Ursache war sicherlich auch, dass der Bürgerbus aus dem  Blickwinkel St. Arnolds gegründet wurde und nicht das gesamte Gemeindegebiet in den Blick genommen worden ist. Im Mai 2022 haben wir dann den Antrag auf einen Fahrbetrieb als „Rufbus“ an die Bezirksregierung Münster gestellt. Der Antrag wurde genehmigt und so fährt der Bürgerbus Neuenkirchen seit dem 01. September 2022 als „Rufbus“.

 

Umstellung auf Rufbus

Die Umstellung des Fahrbetriebes von Linienverkehr auf „Rufbus“ hat sich sehr erfolgreich entwickelt.

Im Zeitraum von September 2022 bis Februar 2023 hat sich die Anzahl der Fahrgäste mehr als verdoppelt, gleichzeitig haben sich die pro Fahrgast gefahrenen Kilometer um etwa 75% reduziert. Es verwundert daher nicht, dass Gemeinde, Öffentlichkeit, Fahrer und Vorstand mit dem umgestellten Fahrbetrieb sehr zufrieden sind.

 

Wie funktioniert der Rufbus ?

Um eine Fahrt anzumelden, ruft der Fahrgast zu den Anrufzeiten das zentrale Handy an (0160-97920088), das der jeweils diensthabende Fahrer mit sich führt. Während der Fahrt darf der Fahrer natürlich kein Telefonat annehmen.

Es können Fahrten bis zu einer Woche im Voraus gebucht werden. Die Fahrten werden in das entsprechende Fahrtenbuchblatt eingetragen. Handy und die täglichen Fahrtenbuchblätter des jeweiligen Monats befinden sich in einer Mappe, die an den nächsten Fahrer weitergegeben wird. Nach seiner Schicht bringt der Fahrer den Bus mit der Mappe zum nächsten Fahrer, der seinen Vorgänger dann nachhause fährt und den Bus bei sich am Haus abstellt. Wenn während seiner Schicht zeitweise keine Fahrten angemeldet worden sind, beschäftigt sich der Fahrer anderweitig und steht auf Abruf bereit. Es sind Fahrten erlaubt von einer Adresse im Gemeindegebiet zu einer der 45 Haltestellen oder von einer der 45 Haltestellen zu einer Adresse im Gemeindegebiet oder von einer Haltestelle zu einer anderen Haltestelle im Gemeindegebiet. Fahrten von einer Adresse zu einer anderen Adresse sind nicht erlaubt. Die wesentlichen Informationen zur Nutzung des Bürgerbusses sind auf beiden Seiten der „Anrufkarte“ vermerkt. Die „Anrufkarte“ hat das Format einer Postkarte, dort sind auch die 45 Haltestellen durchnummeriert zu finden.

 

Veränderte Klientel

Es hat sich die Klientel derer, die den Bürgerbus nutzen, verändert. Der Bürgerbus wird vermehrt nachgefragt von

 

  • Personen, die einen Arzt oder eine ambulante Behandlung in Anspruch nehmen möchten,

 

  • Schülerinnen und Schülern, die in besonderen Situationen den Schulbus nicht nutzen können,

 

  • Müttern, die ihr Kind zur Kita bringen oder abholen möchten,

 

  • Senioren , die eine Veranstaltung für Senioren besuchen oder zu einem POI gefahren werden möchten,

 

  • Fahrgästen, die mit gültigen Tickets des RVM den Bürgerbus nutzen, insbesondere Empfänger von Sozialleistungen, die ein MobiTicket nutzen, was zu einer engeren Verzahnung mit dem ÖPNV führt.

 

Zusätzliche Haltestellen zur Anbindung der Peripherie

Es sind zunehmend attraktive Ziele für die Fahrgäste von Interesse.

Allerdings gibt es kaum eine Nachfrage aus der nördlichen Peripherie (Landersum) und der südlichen Peripherie (Rote Erde / Tierheim / Margaretenhof) der Gemeinde Neuenkirchen.

Aus diesem Grund haben wir die Einrichtung von 11 weiteren Haltestellen bei der Bezirksregierung Münster genehmigen lassen. Durch  diese Haltestellen wird vor allem die Peripherie der Gemeinde wesentlich besser angebunden.

Hierdurch wird auch erst die Vorgabe der Bezirksregierung Münster erfüllt, dass nämlich das gesamte Gemeindegebiet Fahrgebiet des Bürgerbusses sein soll.

 

Der Bürgerbus als Daseinsvorsorge

Der Bürgerbus als „Rufbus“ schafft für die Bürgerinnen und Bürger eine bisher nicht vorhandene Mobilität in ihrer Gemeinde.

Er ist eine Daseinsfürsorge der Gemeinde, die unsere Fahrerinnen und Fahrer durch ihr Ehrenamt möglich machen. Er ermöglicht eine wiedergewonnene Teilhabe in Eigenverantwortung.